Jugendfeuerwehr Neuhaus - Schierschnitz
R e i n S c h n u p p e r n - M i t M a c h e n - H e l d W e r d e n
Jugendfeuerwehr Neuhaus - Schierschnitz
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Das Hunde die bellen auch zubeißen können wurde unseren Floriansjüngern schnell klar, bei der Vorführung der Diensthundestaffel
aus Rudolstadt. Pünktlich wie die Feuerwehr gesellten wir uns am Samstag, den 31. März zu dem Träubel Schaulustiger, die
gespannt das Können der 4-Beiner, beim Tag der offenen Tür der Polizeiinspektion Sonneberg, vor deren Tür verfolgten. Dort war
bereits eine Spürnase mit der Durchsuchung eines Fahrzeugs beschäftigt. Nicht lange, hatte Bello die Leitsubstanz entdeckt und
durfte zur Belohnung sein Lieblingsspielzeug entgegen nehmen. Im fliegenden Wechsel zeigten anschließend zwei weitere Hunde
eindrucksvoll wie man mit flüchtenden Verbrechern umgeht. Nach einigen Warnungen des Polizisten und lautem Gebelle spurtete
ein junger belgischer Schäferhund los und hatte in wenigen Sekunden den vermeintlichen Übeltäter eingeholt. Mit einem
treffsicheren Biss in den Unterarm stoppte er den Flüchtigen und lies von dessen Arm, trotz heftiger Gegenwehr mit Tritten und
Schlägen, nicht mehr ab. Erst auf Kommando seines Hundeführers lies „Kommissar Rex“ von dem Flüchtigen ab und behielt ihn
wachsam im Auge. Auch ein weiterer Fluchtversuch des Beamten, der an diesem Tag den Bösewicht spielen musste misslang. Mit
einem Satz hatte der Diensthund den Mann erneut am Arm. Vom Können und Gehorsam der Hunde waren alle Anwesenden
erstaunt und bedankten sich bei den Akteuren mit einem tosenden Applaus.
Es gab viel zu sehen an diesem Tag, sodass man kaum wusste wohin man als erstes sollte. Fahrzeuge der Feuerwehr und des
THW´s hatten die Straße vor der PI gesäumt und auch Fahrzeuge der Polizei, vom Streifenwagen bis zum Zivilfahrzeug mit Blitzer,
waren zu bestaunen und zum Probesitzen freigegeben und selbstverständlich waren auch die Türen der Polizeiinspektion weit
geöffnet. Vor dem Gebäude erwartete uns bereits ein freundlicher Beamter, der uns durch die heiligen Hallen führte.
Im Gänsemarsch ging es zur ersten Haltestation: der Leitstelle. Dort erklärte uns eine junge Beamtin wie der Arbeitsalltag in der
Leitstelle aussieht, zu was die ganzen PC´s, Bildschirme und Telefone notwendig sind und beantwortete auch gerne die Fragen
unserer Kleinen. „Wissensdurst gestillt ?!? Weiter geht’s!“: zum Technikraum.
Dieser Raum war gefüllt mit Großrechnern, die doppelt so groß wie unserer Jugendfeuerwehrmitglieder waren. Bis an die Decke
blitzen bunte Lämpchen, leuchteten Knöpfe und kreuzten sich Kabel. Ganz schön riesig fand unsere Jugend.
Als nächstes besuchten wir die Gefängniszellen. Einmal Probesitzen für die Jugendfeuerwehr, hieß es dort. Viele wollten die
bereitgestellten Sträflingskostüme für ein Foto überstreifen, doch länger wollte hier niemand bleiben. Spartanische Toilette,
Waschbecken, eine Britsche aus Holz und einer dünnen Wolldecke zum Schlafen, eine Gittertür ohne Türgriffe und eine massive
Eisentür mit Spion, fertig war die Einzelzelle. Ganz schön einschüchternd fanden die Kids, doch schnell bemerkten sie die verbeulte
Gegensprechanlage – so einschüchternd fand dies wohl nicht Jeder, der schon einmal hier zu Gast war. Nach dem Zellen –
Shooting durften wir die Ausrüstung der Beamten Bestaunen.
Vor allem die Handschellen und Fußfesseln, sowie die Dienstwaffen stießen auf großes Interesse. Fahrräder, Brecheisen,
Schlagstöcke, Messer, Elektroschocker, einen zur Hanfplantage umgebauten Computerrechner und vieles mehr bestaunten unsere
Jüngsten im nächsten Raum.
Die Auswahl der Gegenstände aus der Asservatenkammer sorgte für große Augen und verdutzte Gesichter: „Was es nicht alles
gibt“.
Weiter ging es zur Berufsberatung. Eine Gruppe junger Damen und Herren, darüber freuten sich die Kommissare, die den Beruf des
Polizisten näher bringen wollten. Doch die Feuerwehr ist cooler, wurden die Beamten schnell aufgeklärt: „Wir haben größere Autos,
dürfen Feuer löschen, machen tolle Ausflüge etc.“, wurde argumentiert. Nachdem das Thema Traumberuf ausdiskutiert war ging es
zu den „Smarties“.
In einem Schaukasten waren Tabletten, Pulver, Gras, Wurzeln, Spritzen und vieles mehr, was die Sonneberger Polizei an Drogen
beschlagnahmte, ausgestellt. Hier wurden die Kids über die Gefahren aufgeklärt und eindringlich vor den bunten Pillen gewarnt.
Nun ging es nach „Hollywood“. Al á CSI erklärten die Kollegen der Kriminalpolizei im nächsten Raum wie man Spuren sichert,
Fingerabdrücke nimmt und auswertet und was in den vielen Koffern alles mitgeschleppt werden muss. Die Funktionalität der
Utensilien wurde von unsern jungen Feuerwehrmännern und – frauen sogleich getestet. Reihum durfte jeder einen Finger- oder
Fußabdruck von sich machen lassen und mit nach Hause nehmen.
Dass die Verdächtigen früher alle Finger und sogar die ganze Hand geschwärzt bekamen um Abdrücke zu nehmen wurde im
nächsten Raum gezeigt, indem eine große Rolle, jede Menge Papier und Druckerschwärze auf einem Schreibtisch stand. Doch
dieses Verfahren wird heute nicht mehr praktiziert, erklärte ein Beamter und verwies auf ein großes Geräte. Ein Freiwilliger durfte
sogleich seinen Finger auf den Infrarotscanner legen und siehe da, ein riesiger Fingerabdruck war auf dem Bildschirm aufgetaucht.
Nach dem Fingerabdrucknehmen werden Bilder gemacht, erklärte der Polizist weiter. Schwupp die Wupp bekam eine Freiwillige den
Nummernbalken in die Hand und durfte auf dem drehbaren Stuhl Platz nehmen und sich danach an die Messlatte stellen um
Fotografiert zu werden.
Die Polizei im Wandel der Zeit konnte unsere Jugend im kleinen Museum der PI erleben. Viele wussten kaum noch, dass die Polizei
einmal grüne Autos und Uniformen hatten. Die Kleidung aus DDR-Zeiten war den 6-15 Jährigen völlig Fremd und auch die
Notrufkästen die früher in den Dörfern und Städten hingen, als es noch nicht in jedem Haushalt Telefon oder gar Handys gab, sahen
viele das erste mal. Interessiert schauten sich die Floriansjünger in den Räumlichkeiten des kleinen Museums um und lauschten
den Erklärungen des Polizisten.
Unser letzter Anlaufpunkt war der Testraum. Dort standen leckere Pralinen für die Besucher bereit – allerdings nur für die „Großen“.
Wer möchte durfte bei den Weinbrandbohnen gerne zugreifen, musste dafür allerdings auch einen Alkoholtest über sich ergehen
lassen – mit faszinierendem Ergebnis. Mit einem Ausgangstestwert von 0,00 Promille musste ich unter den wachsamen Augen
meiner Jugendfeuerwehr einen Weinbrandbohne verzehren und erneut in den Alkomat pusten. Satte 3,32 Promille Atemalkohol
zeigte das Gerät nach nur einer Weinbrandbohne, was für lange Gesichter bei den Kleinen sorgte. Doch der Polizist erklärte schnell,
dass es zwischen Alkohol im Blut und Atemalkohol große Unterschiede gibt und tatsächlich, beim erneuten Test. Nach nicht mal 3
Minuten zeigte das Gerät fast wider 0 Promille, denn um wirklich ein Ergebnis auf dem Alkomat zu sehen müsste man rund 50
Packungen Weinbrandbohnen in kurzer Zeit essen.
Die Zeit verging wie im Fluge und es gab viel zu viel zu sehen, gerne hätten wir uns noch länger umgeschaut aber ein
Regenschauer hatte schon viele den Heimweg antreten lassen.
Begeistert von der Führung, den vielen neu gewonnenen Erkenntnissen und Eindrücken machten auch wir uns auf den Heimweg.
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